Familienforschung / Genealogie
Hammer
Herkunft des Namens Hamer, Hammer und abgeleitete Formen
Über die Herkunft von Namen gibt es immer die verschiedensten Deutungen.
Im "Deutschen Namenlexikon" von Hans Bahlow (Suhrkamp 1972) wird erklärt "Hammer, oberdeutsch auch Hämmerle, Hammerl, Hammerer meint den Schmied ("Meister Hämmerlein"!); desgl. Ham(m)erling, Hemmerling. Als Schmiede ausdrücklich bezeugt sind Hamer faber 1325 in Stralsund, Meister Hemer der smed 1356 in Breslau, Hensl Hemerl faber 1425 in Iglau; vergleiche auch Ulrich Hamerl 1390 in Prag, Nicolaus hamer 1317 in Worms; Dazu in Satzform: Kling-, Poch-, Schell-, Schwingehammer. Der Hammerschmidt oder Hemmerschmidt fertigt Hämmer. Aber der Hammermeister und Hammermann waren im Hammerwerk ("Eisenhammer, Silberhammer") tätig: Otto hamermeyster 1373 in Iglau." Soweit die Erklärung laut Namenlexikon.
Im 1. Jahrgang des Hammer-Blatt vom Hammer-Archiv in Zwickau (1931) werden auch Gedanken zur Herkunft des Namens angestellt. Im Folgenden ein Auszug:
Der Familienname war zunächst nur ein Beiname, und wir finden noch viel später in Eintragungen der Kirchenbücher, daß man den Rufnamen mehr beachtete. Der Küster (Pfarrer) kannte ja die Leute alle, also schrieb er vielfach nur den Rufnamen und den Beruf ein (z.B. "Christoph, der Zimmerer, in der Grünstraß"). Und da man bei Meldungen keine Urkunden vorzulegen brauchte, trug der Küster eben so ein, wie er es gehört hatte, (Hammer: Hamer, Hammerer, Hohmer usw.), infolgedessen änderte sich die Schreibweise des Namens recht häufig. Einen andern Fall von Namensverschiebung fand ich in den Kirchenbüchern eines sächsischen Dörfchens 1670 - 1712: Es lebten im Dorfe zwei Familien Hammer, ein Bauer im obern und ein Gastwirt im unteren Dorfe. Bei einer Geburtseintragung schreibt der Küster ganz richtig als den Vater "Georg Hammer, bauer und inwohner" ein. Wenige Jahre danach kommt Zuwachs, der Küster schreibt: "Georg Hammer, bauer vom oberen Dorfe". Kurz darauf aber heißt der Mann plötzlich der "Hammerbauer" und 1712 finden wir "Michael, Georg Hammerbauers Sohn allhier". Es mögen auf diese Weise wohl die meisten Namensverstümmelungen, aber auch viele zusammengesetzte Namen entstanden sein (Hammerschmidt, Hammermüller usw.).
Für den Familiennamen Hammer gibt es mehrere Ableitungsmöglichkeiten:
1. Ein althochdeutsches Wort heißt hadu, angelsächsisch headu = "Kampf", daraus Verbindungen wie Hadubald, Haduperth, Hadubert = der im Kampfe Glänzende (zusammengezogen Habbert), Haduhart = der im Kampfe Starke (zusammengezogen Hadert), Hadaleih = der im Kampfe Fröhliche (zusgez. Hadlich), Hadumar, Hadamar = der Kampfberühmte (gotisch mers, althochdeutsch mari = berühmt), daraus zusammengezogen Hamar, Hammer.
2. Althochdeutsch Hamar, Mehrzahl hamara, mittelhochdeutsch hamer, Mehrzahl hemer, altsächsisch hamur, angelsächs. hamor (engl. hammer), altnordisch hamarr, lateinisch Maleus (villeicht ein Nachklang aus Miölnir, der Hammer des Donar). Hamar bedeutet ursprünglich soviel als Stein, Fels, Klippe, noch im Altnordischen werden Klippen damit bezeichnet. Eine sehr alte Flußbezeichnung Hamerbach (Nebenfluß der Aurach, die in die Rednitz mündet) deutet auf Gestein. Auf der Nordspitze der Insel Bornholm befindet sich die Ruine Hammershuus, Dänemarks größte und interessanteste Burg, die bereits im 12. Jahrhundert als Feste genannt wird, ein gewaltiges Bauwerk, aus ungeheuerlichen Granitquadern errichtet, als sei diese Burg von den Halbgöttern der alten Edda emporgetürmt worden. Von dort sieht man weit über das Meer und den Steinbruch von Hammersö.
3. Das erste Hilfswerkzeug, das der Mensch erfand, gewissermaßen die erste primitivste Maschine, war der Hammer, als Nachbildung des menschlichen Vorderarms mit der zur Faust geballten Hand. Der Schmied des Dorfes brauchte ihn als sein Hauptwerkzeug, und die sich daraus ergebenden Namensformen zeigen in ihren verschiedenartigsten Zusammensetzungen eine unglaubliche Fruchtbarkeit: Boßhammer (=Schlaghammer zum Bossen, d.h. schwer aufschlagen, entstellt in Bockshammer), Schwinghammer, Pech-, Schel-, Lied-, Ring-, Streit-, Licht-, Blas-, Schön-, Althammer usw. Recht zahlreiches Auftreten des Namens Hammer konnte ich in Gegenden feststellen, wo ehedem Hammerwerke, also Eisen- und Kupferhämmer gestanden haben, und es ist nicht von der Hand zu weisen, daß die Hammerherren schließlich auch mit dem Familiennamen Hammer bezeichnet wurden, oder dass Personen, die auf einem Hammer arbeiteten, so bezeichnet wurden ("der vom Hammer")
4. Das gotische Wort haims bedeutet Dorf, Flecken, althochdeutsch und mittelhochdeutsch heim "Haus, Heim", altfränkisch und altsächsisch hem, angelsächsisch ham, daher auch englisch =ham. Ableitungen daraus auf =er spielen oft in den Namen -hammer hinüber, sodaß es hier vielfach fraglich ist, ob dem Namen der Stamm hammer oder -heimer zugrunde liegt, z.B. Heilhamer (schon 1342), Berghammer (Bergheim, Bayern), Forchhammer (Forchheim), Gries-, Haus-, Hundhammer, Schellhammer (Schelchheimer), Thalhammer (Ortsname Thalheim, aber auch Thalham, Österreich: ob d. Enns), unter Weglassung des h: Holzammer (-heimer), Rügamer (Rügheim); auch den Stamm -kamer finden wir ("ich, Klaus Langenlohr den man nempt Cleinkamer" Klinghamer), wobei aber auch der altslavische Stamm kamy = Stein zu beachten ist.
Soweit der Auszug aus dem Hammer-Blatt.
Namensänderungen durch Dialektformen oder Schreibweise nach dem Gehör habe ich auch festgestellt: So heiratete ein Albert Hammer 1830 in Ehenfeld eine Ursula Dotzler. Deren Tochter Elisabeth wird bei ihrer Heirat 1850 als geborene Hamerer, Tochter des Albert Hamerer bezeichnet, während ihre Schwester Kunigunde bei deren Heirat 1861 wieder als Hamer eingetragen ist.
Wappen von Hammer - Familien
Von folgenden Hammer liegen Wappen vor:
Angaben von Name, Ort und Zeit:
Hamerer, Erasmus (Oberbaden ?, 1545) Bild20 (38 KB)
Hammer, Jodocus und Caspar (Regensburg, 1546) Bild14 (21 KB)
Hammer, Konstanz und Valentin (Prag, 1591) Bild3 (14 KB)
Hammerl (Ort unbekannt) Bild4 (15 KB) Bild10 (24 KB)
Hammer-Purgstall, von (Österreich, 1791 Reichsadel) Bild16 (24 KB)
Hammer, Abraham (Augsburg, 1518 und 1601) Bild5 (15 KB)Bild20 (38 KB)
Hammer, Schweden (ca. 1750) Bild7 (24 KB)
Hammerl, Bayern (1820) Bild14 (21 KB)
Hämmerl, Bayern (1786) Bild17 (24 KB)
Hammer, Dr.Marcel (Berlin, gest. 1944)
Hammer, Ernst (Berlin, 1931)
Hammer, Ernst (Berlin, 1905) Bild10 (24 KB)
Hammer, Johann Lucas (Bitterfeld, 1650) Bild25 (23 KB)
Hammer, Stenzel (Breslau, 1579)
Hammer, Ernst (Dortmund, 1399) Bild18 (18 KB)
Hammer, Dr. (Düsseldorf, 1872)
Hammer,Flandern Bild8 (18 KB)
Hamers,Flandern Bild9 (18 KB)
Hammer, Karl Alfred (Forst, ca. 1930) Bild7 (24 KB)
De Hamere (Gent, 1628) Bild24 (25 KB)
Hammer, Wilhelm (Gifhorn, gest. 1849) Bild13 (21 KB)
Hammer, Wolfgang (Hamburg-Hamm, 1930) Bild6 (12 KB)
Hammer, Abraham (Hanau, 1641)
Hamer, von (Havstehusen, 1417) Bild19 (19 KB)
Hammer, Johann (Hecklingen, 1770) Bild27 (31 KB)
Hammer (Herzberg) Bild13 (21 KB)
Hammer, Hinrich (Husum, ca.1550)
Hammer, Franz (Kagerhof, 1986) Bild2 (27 KB)
Hämmerl, Kärnten Bild8 (18 KB)
Hammer (Kelbra) Bild27 (31 KB)
Hammer, Eduard (Kelbra-Wickerode, 1872) Bild11 (27 KB)
Hammer, Nicolaus (Koblenz, gest. 1910) Bild16 (24 KB)
Hamerer, Nicolaus und Leo (Konstanz, 1567) Bild22 (19 KB)
Hämerlin, Dr. Andreas (Konstanz, 1481) Bild19 (19 KB)
Hammer, Anton von Pohlau (Lemberg, 1863) Bild11 (27 KB)
Hammer (Mühlhausen, 16.Jahrhundert) Bild21 (17 KB)
Hammer, Anton von (Nemesbany, 1602) Bild24 (25 KB)
Hammerlin (Nördlingen, ca. 1650) Bild26 (25 KB)
Hammer, Christian (Nürnberg, 1800) Bild15 (23 KB)
Hammerl (Nürnberg) Bild23 (14 KB)
Hamar, Michael von Pan (Pan, 1602)
Hammer, Ott (Regensburg, 1359)
Hamers (Sittard) Bild9 (18 KB)
Hammer (Solothurn) Bild15 (23 KB)
Hammer, Leonhard (Stolzenhan, 1794) Bild12 (23 KB)
Hammer (Straßburg, 1560) Bild22 (19 KB)
Hammerer, Silvester (Tirol, 1851) Bild12 (23 KB)
Hammer, Margarete (Tittmoning, 1533) Bild21 (17 KB)
Hammer, Martin (Überlingen, 1607) Bild25 (23 KB)
Haemmerli (Villingen, 1323) Bild18 (18 KB)
Hammer (Vilseck, 1429?) Bild29 (8 KB)
Hammer, Heinrich (Vilseck)
Hamar, Andreas (Wien, 1791)
Hammer, Andreas Alexander (Würzburg, 1790) Bild17 (24 KB)
Hammerlein, Georg (Zwickau, 1660) Bild26 (25 KB)
Die Hammer - Datenbank
Über mehrere Jahre an Ahnenforschung hinweg habe ich alle Daten von Hammer gesammelt: Aus Büchern, Zeitschriften, Kirchenbüchern, Todesanzeigen etc. Von vielen Forschern habe ich auch immer wieder Hinweise zum Vorkommen dieses Namens erhalten. All diese Angaben sind verkartet, das meiste allerdings noch auf Karteikarten, die nur nach Orten geordnet sind.
In Summe sind es ca. 3600 Namen, großenteils sogar Familien, die in der Kartei aufgeführt sind.
Der regionale Schwerpunkt bildet natürlich das Heimatgebiet meiner Vorfahren, das ist die nördliche Oberpfalz (Bereich Amberg bis Weiden); aber auch das restliche Bundesgebiet, Österreich, USA etc. sind vertreten.
Neu hinzu gekommen ist eine Datenbank im db-Format durch den Export aller Einträge in den Telefonbüchern (D-Info 95) mit dem Namen Hammer. Dies sind nochmals ca. 4800 Einträge, großenteils mit den Adressen.
Falls Interesse an einer Auskunft besteht, bin ich gerne dazu bereit. Bitte eine E-Mail (am Ende der Seite) schicken.
Ich suche aber auch weiterhin alle Vorkommen des Namens Hammer oder Hamer; für jeden Hinweis mit einer E-Mail bin ich dankbar.
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Diese Seite wurde erstellt: 26.12.1997
Letzte Überarbeitung: 15.10.2002